„Und was kostet das?“
Diese Frage hören Handwerker häufig. Vor allem von ihren Kunden.
Wenn Kunden einen Auftrag erteilen, möchten sie wissen, was sie dafür bezahlen müssen. Eine Handwerkerstunde kostet durchschnittlich zwischen 40 und 50 Euro.
Dieser Stundenverrechnungssatz bedeutet aber nicht, dass der Betrieb auch so viel verdient.
Es handelt sich nicht um den Stundenverdienst!
Was verbirgt sich hinter dem Stundenverrechnungssatz?
Beim Kunden stößt die Rechnung oft auf Unverständnis. Denn er weiß häufig nicht, wie sich die Kosten für den Handwerker zusammensetzen.
Diese Orientierungshilfe stellt exemplarisch die Kosten für eine Handwerkerstunde eines Gesellen dar. Allerdings können Stundenverrechnungssätze sehr unterschiedlich ausfallen. Weitgehend identisch ist dagegen das Schema der Kalkulation.
So muss Ihr Handwerker kalkulieren:
Der auf der Rechnung ausgewiesene Preis für die Arbeitsstunde enthält außer dem Stundenlohn die Lohnnebenkosten, die Gemeinkosten und den Gewinn.
Hinzu kommt außerdem noch die gesetzliche Mehrwertsteuer von 19 Prozent.
Stand: Februar 2010
14,00 Euro Bruttostundenlohn
+11,90 Euro Lohnnebenkosten
+17,40 Euro Betriebliche Gemeinkosten
+ 2,20 Euro Gewinn
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45,50 Euro Stundenverrechnungssatz netto
+ 8,65 Euro 19 Prozent Mehrwertsteuer
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=54,15 Euro Stundenverrechnungssatz brutto
Lohnnebenkosten:
Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung (Renten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Unfallversicherung), bezahlte Urlaubs- und Feiertage, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlter Mutterschaftsurlaub,
Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Beitrag zur Umlage am Insolvenzgeld, Abgabe nach dem Schwerbehindertenrecht, nicht verrechenbare Zeiten
Betriebliche Gemeinkosten:
Gehälter und Personalnebenkosten für Mitarbeiter im Büro, Raumkosten, Heizung, Strom, Gas, Wasser,
betriebliche Versicherungen, Gebühren, Beiträge, Porto, Telefon, Werbung, Internet, EDV, Kfz-Kosten, Rechts- und Beratungskosten, Instandhaltung, Reparaturen, Reinigung, Zinsen für Kredite, Abschreibungen auf abnutzbare Wirtschaftsgüter, kalkulatorische Kosten
Quellenhinweis: "Handwerkskammer Region Stuttgart"